Einweihung
Aus dem Sarstedter Anzeiger vom 06.05.2011:
Neue Mensa: Festtagsfreude und Fragen
Eitel Sonnenschein nicht nur vom Himmel, sondern auch in den Festreden gestern, am 05.05.2011, bei der Einweihung der neuen Mensa. Jahrzehnte haben Schule und Stadt darauf gewartet.
"Der Schulstandort Sarstedt ist dem Landkreis lieb und teuer", sagte Landrat Reiner Wegner, und er konnte die Betonung ruhig ein wenig auf "teuer" legen: 7,5 Millionen Euro insgesamt hat der Landkreis als Schulträger in Steinwurfweite der Mensa investiert, wobei die gründliche Sanierung der Sporthalle der Schiller-Realschule eingeschlossen ist. Das sei sinnvoll angelegtes Geld, versicherte Wegner, das zudem den Schulstandort Sarstedt stärke. Der weitaus größte Teil des Geldes kommt von Bund und Land, deren Konjunkturprogramm Stadt und Landkreis geschickt angezapft haben. Dafür bekamen beide ein dickes Lob von Stefan Porwol, dem Staatssekretär im Kulturministerium.
Mit Blick auf die Mensa sagte Porwol, das schulische Ganztagsangebot sei "wichtig für die Chancengleichheit". Und beendete seine Rede mit den Worten John F. Kennedys: "Nur eins ist teurer als Bildung - nämlich keine Bildung."
Schüler des Gymnasiums, der Realschule und der Albert-Schweitzer-Schule umrahmten die Einweihung ihrer Mensa gestern musikalisch. Sie boten nicht nur "A Day of Hope" und ein eigenes Mensa-Lied, es gab auch einen Kochlöffel-Song der Grundschüler.
Das Konjunkturprogramm des Bundes sei in Niedersachsen zügig umgesetzt worden, sagte Bürgermeister Karl-Heinz Wondratschek. Sarstedt habe nur Pläne für eine Aula in der Schublade gehabt, dann aber schnell umgeplant. Der Bürgermeister zum Vertreter der Landesregierung: "Da sehen Sie mal, wie schnell die Kommunen in Niedersachsen arbeiten können." Das Geld sei in Sarstedt gut angelegt, zumal die Konzeption Sporthalle plus Mensa mit verbindendem Foyer und gemeinsamer Heizung sowie Nebenräumen preisgünstig und zweckmäßig sei.
Schön sei sie auch, sagte der Architekt Harald Kiefer. man habe sich auch aus finanziellen Gründen (der erste Vorschlag war fast eine Million Euro teurer) für Reduktion, "also für das Einfache" entschieden, das aber seine eigene Wirkung habe.
"Ein langgehegter Wunsch ist heute in Erfüllung gegangen", freute sich Christiane Klein, die Leiterin des Gymnasiums. "Hier wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt". Wenn am kommenden Montag der Mensabetrieb beginne, hätten sich einige Mütter bereiterklärt zu helfe. Dank Unterstützung durch die Klosterkammer habe man auch zwei Mitarbeiter befristet einstellen können. Der künftige Betrieb aber, sagte sie, sei eine Herausforderung, die man noch meistern müsse. Mit ehrenamtlicher Arbeit allein sei das nicht zu schaffen. Für eine Lösung des Problems habe man 16 Monate Zeit, denn solange läuft das Projekt mit der Klosterkammer. Sie sagte auch: " Die Mensa hat gute Chancen, zum Erfolgsmodell zu werden." Wegen der Lage und der architektonischen Qualität könne sich daraus so etwas wie ein Schul-Campus entwickeln. Aber Christine Klein kennt ihre Schüler. Die würden die Mensa wohl eher "eat-and-chill-Area" nennen, sagte sie.