Hilfsnavigation

Grundsteinlegung

Aus dem Sarstedter Anzeiger vom 16. April 2010:

Millionenprojekt: Grundstein liegt

Sarstedt (cwo). Das ging ruck, zuck: Nur gut einen Monat nach dem ersten Spatenstich hat Ministerpräsident Christian Wulff gestern am Sarstedter Schulzentrum den Grundstein für den Neubau von Mensa und Veranstaltungshalle gelegt. Vier Millionen kostet das Projekt - das ausgerechnet durch die Wirtschaftskrise möglich wurde.

Wer bei Bauprojekten im Zeitplan bleiben will, darf sich nicht lange ablenken lassen. Auch nicht von Politiker-Prominenz. Ende des Jahres sollen die neuen Gebäude am Wellweg stehen - und so gingen die Eisenbieger vom "Eschershäuser Bauteam" denn gestern Vormittag auch ungerührt ihrer kraftraubenden Arbeit nach, als schon die Würdenträger auf dem nahen Sportplatz-Hügel Aufstellung nahmen. Immerhin, Ministerpräsident Christian Wulff schien das zu beeindrucken: "Ich wünsche mir, dass wir Respekt haben vor allen, die so etwas bauen", sagte er beim Festakt, für den sich die Arbeiter dann doch ein Päuschen gönnten. Applaus in der großen Runde.

Mensa GrundsteinlegungEs war Beifall auch für das von Kiefer und Kiefer geplante Projekt mit "Leuchtturmcharakter", wie Landrat Reiner Wegner es nannte. Schließlich fließen 1,6 Millionen Euro in den Umbau und die Sanierung der Sporthalle, 2,4 Millionen in die neue Mensa. Ein Projekt, von dem alle Sarstedter etwas haben sollen: Gymnasium, Schiller-Realschule und Albert-Schweitzer-Schule, Vereine, Verbände und die Öffentlichkeit. Denn durch die Veranstaltungshalle sollen die Sarstedter eine Bühne für Musik, Theater und Show erhalten, die es in dieser Größe bisher in der Stadt nicht gab. 1,65 Millionen fließen allein aus dem Konjunkturprojekt II, mit dem der Bund die Folgen der Wirtschaftskrise mildern wollte. "Negative Entwicklungen können sich doch zu etwas Gutem wenden", sagte Wegner.

Den Ball nahm Wulff gerne auf. Wenn durch das Sarstedter Bauprojekt deutlich werde, dass die Politik und die Politiker besser seien als ihr Ruf, sei schon viel erreicht, wandte er sich an die Schülerschar auf dem grünen Rasen. "Ausbildung geht am besten in Ganztagsschulen", sagte der Ministerpräsident. Jeder Schüler müsse gefördert werden. Wenn in zehn Jahren 25 Prozent weniger Schüler in Niedersachsen die Schulbank drücken, dürfe niemand verloren gehen.
Im modernen Sarstedter Schulzentrum werde das möglich, zeigte sich Wulff überzeugt. Die Stadt Sarstedt werde nach attraktiver: "Und noch mehr Kinder von Mitarbeitern der Staatskanzlei werden hier zur Schule gehen."

Mensa Grundsteinlegung

Sarstedts Bürgermeister Karl-Heinz Wondratschek gefielen diese Worte sichtlich. Und er revanchierte sich mit einem Lob und Dank über Parteigrenzen hinweg. Das Konjunkturpaket II sei unbürokratisch umgesetzt worden. "Ich möchte Ihnen sagen, dass das vorbildlich war ", sprach er Wulff direkt an. Auch der rat der Stadt habe das Projekt einstimmig beschlossen: "Glauben Sie mir , das ist in Sarstedt nicht immer der Fall."
Dann war es an Dr. Wolfgang Tischer. Der scheidende Direktor des Gymnasiums sprach auch für seine Kollegen Jürgen Sander (Realschule) und Monica Fusch (Albert-Schweitzer-Schule), als er sagte: "Ein Traum wird wahr." Die Schüler würden in einem dreiviertel Jahr in einem "wunderbaren Ambiente" Mittag essen. Was Musik und Theater angehe, eröffneten sich für die Schulen völlig neue Möglichkeiten.

Mensa Grundsteinlegung

dass die Schüler in dieser Hinsicht schon jetzt gut unterwegs sind, bewiesen sie prompt selbst. Die Drittklässler schmetterten erneut den "Mensa-Hit", die Bläserklassen von Gymnasium und Realschule gaben "Freude, schöner Götterfunken" und "Oh, when the saints". Kaum zu toppen", urteilte der Ministerpräsident übe die Qualität und nutzte dann ausgiebig die Gelegenheit zum Gespräch mit den Schülern. Erklärte, weshalb die Dokumenten-Rolle eingemauert wurde. Und stand dem Schülerrat Rede und Antwort, als es zum Abi nach zwölf Jahren ging. Zum Interview setzte er sich auf die harten Holzbänke - noch im Altbau, versteht sich.